Die 1848 eingerichteten Schwurgerichte waren eine der großen Errungenschaften der
Märzrevolution. Erstmals war das Volk unmittelbar an der Rechtsprechung beteiligt.
Die wechselvolle Geschichte des Oberfränkischen Schwurgerichtshofes im politischen Wandel
der Jahre über vier Epochen hinweg wird auf wissenschaftlicher Basis in verständlicher Form
dargestellt.
25 Einzelfälle berichten eindrucksvoll über schockierende Kapitalverbrechen wie Mord,
Totschlag und Raub, über Kindsmord aus sozialer Not, über Brandstiftungen, die mit dem
Tode bestraft wurden, über häufig tödlich endende Messerstechereien aus nichtigem Anlass
oder über Landfriedensbruch mit politischem Hintergrund. Oft standen 9- bis 12-jährige vor
Gericht. Von den 77 Todesurteilen wurden 13 auf der Bayreuther Henkersau vollstreckt.